Wir alle können wohl irgendetwas mit dem Begriff anfangen, verstehen aber womöglich doch etwas anderes darunter.
Um die Rhetorik im Alltag besser zu verstehen und auch anwenden zu können, empfehlen wir dir unseren Beitrag über die Rhetorik als erstes zu lesen.
Kennst du dich schon in der Rhetorik aus, dann kannst du direkt mit der Rhetorik im Alltag durchstarten.
3 Rhetoriktipps die du sofort anwenden kannst
In diesem Beitrag wollen wir dir drei Tipps aufzeigen, die du sofort und noch heute anwenden kannst.
Um die Rhetorik im Alltag zu integrieren musst du kaum etwas verändern, brauchst keine Hilfsmittel und spürst direkt eine Veränderung.
Wir wollen dir mit den folgenden Rhetoriktipps dabei helfen.
Tipp 1: Sprich aus, was du sagen willst!
Dieser Tipp ist in jedem Bereich in deinem Leben anwendbar. Er ist so einfach und leicht umsetzbar, hat aber eine enorme Kraft auf die Wahrnehmung anderer zu dir.
Sprich direkt aus, was du sagen willst.
Häufig fangen wir Sätze an mit „Ich würde…“ oder „Hätte…“ und dergleichen. Auch beliebt sind Sätze wie „möchte ich dir (zum Geburtstag gratulieren)“.
Du sprichst damit aber nicht aus, dass du demjenigen z. B. zum Geburtstag gratulierst. Nur dass du es gerne würdest.
Merkst du den Unterschied?
Sprich wirklich aus, was du sagen willst: „Ich gratuliere dir von ganzem Herzen zum Geburtstag“ klingt viel besser als „Ich möchte dir zum Geburtstag gratulieren“.
Gewöhne dir noch heute an, solche Formulierungen aus deinem Wortschatz zu streichen. Sobald du beginnst, wirklich zu sagen, was du sagen willst, ist das viel verbindlicher, direkter und ehrlicher zu deinem Gegenüber.
Teste es am Besten noch heute aus und schau, wie die Menschen in deinem Umfeld darauf reagieren. Du wirst erstaunt sein, wie sich die Wahrnehmung des Gesagten verändern wird.
Tipp 2: Körperhaltung
Diesen Tipp können wir nicht oft genug aussprechen. Achte bei allem was du tust auf deine Körperhaltung. Egal ob du sitzt, stehst oder gehst.
Deine Körperhaltung bestimmt, wie die Personen um dich herum dich wahrnehmen.
Ein gerader Rücken, eine starke Körperspannung und du wirst sehen, dass du einen komplett anderen Eindruck hinterlässt. Diesen Tipp hast du sicherlich schon diverse Male zu Gehör bekommen.
Er ist aber wirklich ein fundamental wichtiger Tipp.
Wenn du gerade sitzt oder stehst, prüfe sofort deine Haltung.
Ist dein Rücken wirklich gerade?
Sitzt dein Kopf kraftvoll auf den Schultern oder hängt er wie bei einer Schildkröte nach vorne?
Sind deine Schultern schlaff nach vorne eingefallen oder kraftvoll leicht nach hinten gezogen?
Achte darauf, dass dein Kopf gerade ist. Stell dir vor du balancierst ein Buch darauf oder eine unsichtbare Kraft zieht deinen Kopf nach oben.
Dadurch streckt sich dein Rücken, deine Schultern wandern leicht nach hinten und deine Brust geht leicht nach vorne. Das ist deine Powerpose in der du auch nach außen Kraft ausstrahlst.
Achte auf dein Umfeld und prüfe für dich, wie z. B. dein Chef und dessen Führungskräfte gehen und sitzen.
Häufig in genau solch einer selbstbewussten und kraftvollen Pose.
Sobald du beginnst auch deine Haltung immer aufrecht und daher kraftvoll zu präsentieren, wirst du recht schnell feststellen, dass dein Umfeld darauf reagiert. Und zwar im positiven Sinne für dich.
Tipp 3: Steh zu deiner Meinung: Nein sagen ist OK
Die ersten beiden Tipps lassen sich wirklich einfach umsetzen. Der dritte Tipp bedarf etwas Übung.
Sobald du aber beginnst, Tipp 1 und Tipp 2 anzunehmen und auch tatsächlich anzuwenden, wird Tipp 3 wirklich leicht für dich werden.
Es ist vollkommen OK zu deiner eigenen Meinung zu stehen. Wenn dich jemand fragt, ob du z. B. für denjenigen noch schnell den Bericht zu Ende schreiben könntest, du aber wirklich keine Lust darauf hast, sag Nein.
Stehe auch bei Rückfragen dazu. Nein sagen ist vollkommen in Ordnung, wenn es auch vertretbar ist.
Warum solltest du auch diesen Bericht für den Kollegen schreiben? Nur damit er/sie schneller im Feierabend ist? Du willst doch auch in den Feierabend oder?
Du solltest natürlich bedenken, wann und zu wem du nein sagst. Sobald du nein zu den Tätigkeiten sagst, für die du bezahlt wirst, ist das schlecht.
Du musst dir einen neuen Job suchen. Sagst du aber nein zum Kollegen, der immer seine Extraarbeit bei dir ablädt, ist das vollkommen richtig so.
Du verstehst sicherlich, was wir damit sagen wollen.
Auch wenn du keine Lust auf Gesellschaft hast, aber alle erwarten, dass du kommst. Dann kannst du auch nein sagen. Natürlich nicht immer, denn dann wirst du irgendwann nicht mehr eingeladen.
Stehe dazu, wenn du etwas nicht machen willst und zu deiner Meinung. Ja-Sager gibt es wie Sand am Meer.
Wenn du lernst Nein zu sagen, bist du einen großen Schritt weiter in deiner Persönlichkeitsentwicklung.
Extratipp: Walk of Power
Dies ist mehr ein Selbstversuch den du unbedingt machen solltest als ein Tipp. Gehe Samstagmittag in die Stadt. Auf die Haupteinkaufsstraße.
Genau dorthin, wo alle am Samstagmittag sind und stell dich mitten auf den Gehweg. Und jetzt beginnt der Walk of Power.
Rücken gerade, Brust raus, Schultern leicht zurück und pushe deine innere Stimme und dein Selbstbewusstsein mit Worten die dir Kraft geben.
Fühle wie dein Selbstbewusstsein immer stärker wird.
Du merkst schon nach wenigen Sekunden, dass die Rempler der anderen Menschen aufhören.
Immer mehr schauen dich womöglich in diesen wenigen Sekunden an. Pushe dich immer weiter mit deiner inneren Stimme. Und dann läufst du los.
Was passiert dir normalerweise, wenn du durch die Stadt gehst?
Menschen rempeln dich an, du läufst Slalom um anderen auszuweichen und trotzdem scheint jeder gegen dich zu laufen.
Was nach dieser kraftvollen und selbstbewusstseinsstärkenden Phase geschieht ist wirklich faszinierend. Du kannst den Gehweg entlang gehen und alle weichen dir aus.
Wenn du dich nämlich richtig kraftvoll aufgeladen hast, spüren das die Menschen um dich. Sie spüren, dass du voller Kraft und Willensstärke bist.
Ein Hauch von Aggressivität könnte auch spürbar werden. Und so jemand starkem, weicht man nunmal lieber aus.
Danach (oder besser vorher) kannst du natürlich das Gegenbeispiel testen. Schultern nach vorne kippen, Hals lang und Kopf nach vorne. Rede dir ein, dass du schlecht bist. So gehst du die Straße entlang. Du wirst sehen, jeder rempelt dich an und für einige wirst du sogar unsichtbar werden.
Das willst du sicherlich nicht. Sei stark und sag dir auch, dass du stark bist. Dein Umfeld wird das sofort spüren und entsprechend darauf reagieren.
Rhetorik im Alltag – Unser Fazit
Um die Rhetorik auch im Alltag anwenden zu können, bedarf es keiner schwierigen Übungen und Tests.
Mit unseren drei einfach umsetzbaren Tipps kannst du die Macht der Rhetorik noch heute im Alltag einsetzen.
Beginne damit, auszusprechen was du wirklich sagen willst. Kombiniere das mit deiner neuen und starken Körperhaltung. Ergänze deine eigene Meinung dazu und lerne auch Nein zu sagen.
Mit diesen einfachen Mitteln wirst du sehr schnell erste positive Reaktionen deines Umfelds spüren können.
Rhetorik kann so leicht sein und doch so viel Gutes für dich bewirken.
Teste es noch heute aus!